Routinen werden überbewertet!

Routinen werden überwertet oder im Alltag flexibel bleiben und sanft mit sich umgehen, wenn es stürmisch, stressig wird im Leben

Oder die Kunst der Flexibilität im Alltag: Routinen und das Ankern bei sich selbst

Unsere Gesellschaft neigt oft dazu, Routinen als den heiligen Gral des Erfolgs und der Produktivität zu betrachten.

Ja, Routinen können zweifellos Struktur und Stabilität in unser Leben bringen. Sie helfen uns, den Tag zu planen, Aufgaben zu erledigen und Ziele zu verfolgen.

Doch was passiert, wenn das Leben uns unerwartete Kurven und Überraschungen präsentiert? Sind wir dann dazu verdammt, uns von unseren Routinen gefangen zu fühlen, oder können wir eine gesündere Perspektive finden?

Routinen – Sinnvoll, aber nicht in Stein gemeißelt

Es ist wichtig anzuerkennen, dass Routinen einen wertvollen Zweck erfüllen. Sie bieten eine Grundlage für Effizienz und Selbstorganisation. Sie helfen uns, unsere Zeit besser zu managen und Ziele zu erreichen.

Doch wir sollten uns bewusst sein, dass das Leben nicht immer nach Plan verläuft. Es gibt Tage, an denen unerwartete Ereignisse auftreten, die unsere sorgfältig geplanten Routinen über den Haufen werfen. In solchen Momenten ist es entscheidend, flexibel zu sein und sich anzupassen.

Der Tanz mit Überraschungen im Alltag

Der Alltag hält eine Fülle von Überraschungen bereit. Von unerwarteten Aufgaben im Beruf bis hin zu plötzlichen Veränderungen in unseren persönlichen Beziehungen und Umfeld  – das Leben ist unvorhersehbar. Anstatt in Panik zu geraten oder uns von diesen Überraschungen aus dem Konzept bringen zu lassen, sollten wir lernen, mit ihnen zu schwingen.

Das bedeutet nicht, dass wir unsere Routinen aufgeben müssen, sondern vielmehr, dass wir lernen, flexibel zu sein und uns an veränderte Umstände anzupassen.

Es gibt Ereignisse, die treffen einen kalt und hart, da ist zunächst Handeln, reagieren angesagt. Unter Umständen ist es so, dass wir funktionieren. Auch das ist in bestimmten Phasen eben so. Bitte achte dann auf dich, nimm’ dich selbst in den Arm!

Und unterlasse es, mit dir unzufrieden zu sein.

Es bringt nichts und frisst deine Energie.

Das Wuuuu als Anker in stürmschen Zeiten

Inmitten des Sturms der Veränderungen und Unvorhersehbarkeiten ist es von unschätzbarem Wert, einen Anker zu haben – einen Ort der Ruhe und Gelassenheit, den wir jederzeit aufsuchen können.

Hier kommen kleine Übungen ins Spiel, wie zum Beispiel das beruhigende „Wuuuuuu“ Tönen. Diese kurzen Praktiken können uns dabei helfen, uns mit uns selbst zu verbinden und einen Moment der Achtsamkeit zu erleben. Sie dienen als Reminder, dass wir uns inmitten des Chaos zentrieren können, bevor wir uns wieder den Anforderungen des Alltags stellen.

Eine meiner Lieblings-Anker-Übungen ist, Füße spüren und atmen 🙂.

Wahrnehmen und sanft mit sich umgehen

Das Schlüsselwort ist „Wahrnehmen“. Statt sich von Veränderungen überwältigen zu lassen, können wir lernen, achtsam auf unsere Reaktionen und Gefühle zu reagieren. Indem wir uns selbst erlauben, sanft mit uns umzugehen, können wir Stress reduzieren und uns stärken. Dies beeinflusst nicht nur unsere eigene psychische Gesundheit, sondern wirkt sich auch auf unsere Interaktionen mit anderen aus. Indem wir achtsam mit uns selbst umgehen, schaffen wir Raum für Empathie und Verständnis für die Menschen um uns herum.

Insgesamt sollten wir die Bedeutung von Routinen nicht herunterspielen, sondern vielmehr eine ausgewogene Perspektive entwickeln. Sie sind nützliche Werkzeuge, aber sie sollten nicht unsere Fähigkeit zur Anpassung und zum Wachstum einschränken.

Das Ankern bei sich selbst, sei es durch kurze Übungen wie das „Wuuuuuu“ oder andere achtsame Praktiken, erinnert uns daran, dass wir die Kraft haben, uns inmitten der Stürme des Lebens zu zentrieren. Indem wir flexibel bleiben und mit einem offenen Herzen auf Überraschungen reagieren, können wir uns darin üben, ein erfüllteres und ausgewogeneres Leben führen.

Anker-Übungen für mehr innere Stärke: Verankere dich selbst in stürmischen Momenten

In unserer Reise zur Bewältigung des Alltagsstresses und der Unvorhersehbarkeiten ist es hilfreich, Werkzeuge zu haben, die uns in unserer Mitte halten können. Um dich bei dieser Reise zu unterstützen, habe ich eine YouTube-Playliste mit kurzen, einfachen Übungen zusammengestellt, die dir helfen können, dich selbst zu stärken und bei dir zu ankern, selbst wenn die Wellen des Lebens hochschlagen.

Die Integration dieser kurzen Übungen in deinen Alltag kann einen wesentlichen Unterschied machen. Indem du diese Praktiken bewusst und regelmäßig übst, wirst du schnell merken, wie sie zu einem festen Bestandteil deiner inneren Regulation werden.

Hier sind einige Anregungen, wie du diese Übungen in deinen Tagesablauf einbetten kannst:

  • Vormittags: Führe eine kurze Anker-Übung aus, bevor du deine Tee- oder Kaffeepause machst. Dies kann dir helfen, dich auf den bevorstehenden Tag vorzubereiten.
  • Nachmittags: Nutze das Ende deiner Mittagspause, um dich selbst zu zentrieren. Die Anker-Übung kann dir helfen, mit erneuerter Energie in den Nachmittag zu starten.
  • Abends: Bevor du deinen Notebook oder PC herunterfährst oder dein Büro verlässt, nimm dir einen Moment, um dich zu erden. Diese Übung kann auch vor oder nach dem Abendessen durchgeführt werden und dir helfen, den Tag friedlich abzuschließen.

Denke daran, dass du diese kleinen Praktiken auch in deine täglichen Wege integrieren kannst.

Wenn du im stehenden Auto sitzt oder in öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs bist, kannst du zum Beispiel unauffällig deine Fingerkuppen aneinander reiben und dabei deine Wahrnehmung schärfen. Die Wirkung dieser Übungen liegt in ihrer Einfachheit.

Lass diese Anker-Übungen zu einem Teil deines Lebens werden. Sie sind wie ein Rettungsring, den du immer griffbereit hast, wenn du dich in stürmischen Gewässern befindest.

Wir können lernen innerhalb von Routinen, Flexibilität zuzulassen und ebenso unsere Fähigkeit stärken, bei uns selbst zu bleiben.
Das Leben lässt sich ebenso wenig kontrollieren, wie der Wind und die Wellen, jedoch können wir üben, seine Wellen zu surfen.

Und dabei so heiter wie möglich bleiben 🙂.

Jutta

 

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