Was ist übrig von gestern? eine Frage mit Potenzial

was ist übrig von gestern? Eine Frage mit Potenzial zum Reflektieren

Diese Reflexionsfrage habe ich für mich wiederentdeckt.

Und weil ich interessant finde, was alles in dieser Frage steckt, möchte ich sie heute mit dir teilen.

Gerade, wenn für längeres schriftlich reflektieren oder journalen, wie es neudeutsch heißt, keine Zeit ist oder man keinen Bezug dazu hat, kann diese Frage eine Alternative sein, um dennoch zu betrachten, wie freundlich oder weniger freundlich gehe ich mit mir um? Welche Effekt hat es (vielleicht auf die Beziehung zu anderen)? Möchte ich das so?

Sagst du jetzt, das sind ja mehr Fragen! Ja, stimmt.
Jedoch sind dies “nur” Anregungen, was sich daraus ergeben kann. Bei dir kann es anders sein, ebenso kann es sich im Laufe der Zeit verändern.

Worum es dabei geht ist, unter anderem zu erkennen, ob man vielleicht dazu neigt, bei der Frage, was ist übrig von gestern, sofort mit sich innerlich ins Gericht zu gehen, a ´la was habe ich geleistet und sich darüber zu bewerten. 

Die Frage: Was ist übrig von gestern?

Mir diese Frage zu stellen, ist meine morgendliche Reflexionsübung, so etwa für 3 – 10 Minuten. 

Ich mache mir schriftliche Notizen, was mir dazu in den Sinn kommt.

Natürlich geht es ebenso ohne schriftliche Notizen oder mit einer anderen Varianten es zu notieren, Audio, Video, Bildskizze.

Wozu diese Frage – was ist übrig von gestern?

Es gibt Tage, da bemerke ich, wie ich auf diese Frage, damit reagiere mich zu fragen, was habe ich geleistet

Es ist ja durchaus OK dies zu betrachten, jedoch erstaunt oder ernüchtert war ich davon, dass es so im Vordergrund war und ich häufiger unzufrieden mit mir war (nicht gut genug, zu langsam, etc).
Verglichen damit, mich daran zu erinnern, worüber habe ich mich gefreut, was ist mir gelungen, was hat mir wohlgetan.

Wobei Freude und produktiv, kreativ arbeiten durchaus Hand in Hand gehen kann. 

Beispielsweise habe ich in 15 Minuten den ersten Entwurf für diesen Beitrag mit Timer-Unterstützung in einer Co-Working-Session* geschrieben.
Es hat mir Freude gemacht und mich über mich staunen lassen (üblicherweise brauche ich eine längere Anlaufzeit zum Schreiben).
Das gemeinsame und doch jeder für sich arbeiten, hat mir einen Schubs gegeben.

Zu betrachten, was hat mir Freude gemacht, wobei spürte ich Zufriedenheit und Zuversicht, übe ich mit dieser Frage mit 🙂. 

Es war dieses bemerken und empfinden, dass von gestern mehr übrig ist, als mich “nur” nach dem was ich geleistet habe zu beurteilen bzw. der Stimme des inneren Richters nicht auf den Leim zu gehen und auf diese Weise meine Gedanken und meine Stimmung kidnappen zu lassen.

Ich lerne und übe weiterhin, dieses Leistungs-/Bewertungs-Spielchen zu bemerken und zu stoppen, durch das Ausweiten meiner Wahrnehmung darauf, was hat mir Freude gemacht, was ist gut gelaufen und somit dem inneren Richter oder wem auch immer den Wind aus den Segeln zu nehmen.

Was ist bei DIR übrig von gestern? 

Lust auf eine weitere Frage?

Was ist DEIN Wunsch für heute?


Und bitte mache kein “Projekt” daraus, sehe es spielerisch und betrachte mit Neugier, was sich entwickelt. 

Viel Freude beim Spielen! 🙂 

Jutta

 

Über die Frage „Was ist übrig von gestern“ haben Gabi Rieser und ich unter anderem auch in diesem Kaffee-Gespräch gesprochen.

 

*Was ist eine Co-Working-Session?
Sich in einer Gruppe online zu treffen, um gemeinsam zu arbeiten, jedoch jede/er an seinem Projekt über einen vorher festgelegten Zeitraum. Natürlich gibt es unterschiedliche Varianten Co-Working-Sessions zu gestalten.

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